Montag, 5. Juli 2010

Der Bildungsstreik hat nichts gebracht!?

Seit zwei Jahren demonstrieren in ganz Deutschland Jugendliche für eine Verbesserung des
Bildungssystems. 180 000, 270 000 und dann wieder 100 000 Schüler Studenten und auch
Azubis demonstrierten gemeinsam.

Zu viele um sie zu ignorieren, aber zu wenig um etwas zu verändern?
Wir Studenten demonstrierten vor allem gegen Leistungsdruck und Prüfungsstress. Für
die Abschaffung der Anwesenheitspflicht, aber auch für kostenlose Bildung, also auch für Lehrmittelfreiheit oder die Abschaffung der Studiengebühren. Wir demonstrierten für die Verlängerungen der Regelstudienzeit, sowie für eine Flexibilisierung der Studienzeiten für Bachelor und Master. Wir forderten für jeden die Möglichkeit, sein Studium mit einem Master abzuschließen.

Studiengebühren und Kopfnoten gekippt!
Eine der Forderungen, die vor allem der Schüler will die Landesregierung
jetzt sofort erfüllen: sie will die Kopfnoten wieder abschaffen.
Auch die Studiengebühren sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren abgeschafft
werden
.
Auf Umwegen erreichte uns vor einigen Tagen der folgende Brief, gerichtet an die
Dekane und Prüfungsgremien der 7 Fakultäten. Hier die wichtigsten drei Vorgaben, die zum
Wintersemester 2010/2011 in Kraft treten werden:

„[...] Das Rektorat hat in seiner Sitzung am 18.Mai 2010 als Reaktion auf den Bildungsstreik und die Reformdiskussion folgende prüfungsrechtliche Vorgaben beschlossen:
• Module sollen in der Regel nur durch eine Prüfung abgeschlossen werden
• die Vergabe von Leistungspunkten muss nicht mehr zwingend
• Die Anwesenheitspflicht soll auf die Lehrveranstaltungen, bei denen es
didaktisch sinnvoll und unverzichtbar erscheint, reduziert werden.
eine Prüfung voraussetzen, sondern kann in besonders begründeten
Ausnahmefällen auch durch den „erfolgreichen Abschluss des jeweiligen
Moduls“ erreicht werden. In diesem Fall muss das Fach in der Prüfungs-
ordnung konkret definieren, nach welchen Kriterien das jeweilige Modul als „erfolgreich bestanden“ gilt. Von reinen Sitzscheinen ist abzusehen. [...]

Jürgen Fohrmann“


Das heißt die Anwesenheitspflicht wird nahezu abgeschafft und wir werden deutlich weniger Prüfungen schreiben müssen! Und die Studiengebühren sollen wegfallen. Sowohl das Rektorat als auch die Regierung in NRW Rektor haben sich „dem Druck der Proteste gebeugt“.
Es gibt noch viel zu tun: Von einem kostenfreien Studium ohne Druck a la Bolognaise sind wir noch ein Stück entfernt. Aber:

Wie viel Beweise braucht ihr noch, dass wir etwas verändern können?!
Es gibt noch viel zu tun, also macht mit!



Donnerstag, 1. Juli 2010

Grenzschutzagentur Frontex
und der europäische Krieg gegen Flüchtlinge

Montag, 5. Juli.2010
20:00 Uhr
Hörsaal III(HG)

Eintritt frei

Frontex, die europäische Grenzschutzagentur, ist seit 2005 an den Grenzen
Europas aktiv, um Migration und Flucht von hier Unerwünschten unmöglich
zu machen. Doch dies sind nicht die einzigen Aktivitäten der relativ autonomen
Agentur. Seit 2006 ist Frontex auch in die Praxis der Massenabschiebungen
eingestiegen und hat im Jahr 2009 32 Charterflüge organisiert, Tendenz
steigend. Auch Deutschland spielt eine nicht unwesentliche Rolle im Aufbau
und der Organisation von Institutionen der Migrationsabwehr.
Gunßer wird in ihrem Vortrag einleitend die Struktur von Frontex erläutern,
um dann anhand von Beispielen wie den Charterabschiebungen darzulegen,
wie Frontex als Anti-Migrations-Agentur funktioniert. Außerdem soll darauf
eingegangen werden, wie die deutsche Flüchtlingspolitik einzuordnen ist und
welche Interessen die Bundesregierung mit ihr verfolgt. In der anschließenden
Diskussion soll unter anderem die Frontexplode-Kampagne als antirassistische
Interventionsmöglichkeit diskutiert werden.

Conni Gunßer ist ehrenamtliches Mitglied des Flüchtlingsrats Hamburg und
dessen Vertreterin bei Pro Asyl. Sie ist aktiv in diversen bundesweiten und
transnationalen Netzwerken wie dem „Manifeste Euro-Africain“. Hauptberuflich
ist sie in einer Erstversorgungseinrichtung für minderjährige unbegleitete
Flüchtlinge tätig.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Veranstaltungstipp

Heute, 30. Juni.2010
20:00 Uhr
Hörsaal VIII (Hauptgebäude)

"Ökonomisierung von Bildung und der Alma Mater?! -
NRW als das Land der CHE-Reformen"

Vortrag und Diskussion
mit Kyrosch Alidusty
(Bund demokratischer WissenschaftlerInnen)


„…wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!“, schallte es durch
die Straßen während des Bildungsstreiks. Was ist das, Bildung, was den
Studierenden entrissen wird, eine Idee, eine Dienstleistung, eine Ware?
„Das Schlagwort ‚Ökonomisierung der Bildung’ kennzeichnet die
historische Epoche des Umbaus des Bildungswesens, in der wir uns
befinden“, schreibt die Erziehungs-wissenschaftlerin Ingrid Lohmann.
Aber ist Bildung gleich Bildungswesen? Sind es nicht doch zwei unterschiedliche
Prozesse, die allerdings eng miteinander verflochten sind:
Die Ökonomisierung des Bildungswesens, die per Gesetz und mit Hilfe
der Bertelsmann Stiftung und des CHE vorangetrieben wurde, und die
„Ökonomisierung der Bildung“, an der wir alle teil haben?
Diesen Fragen geht Kyrosch Alidusti in seinem Vortrag nach. Anschließend
findet eine Diskussionsrunde mit dem Referenten statt.
Kyrosch Alidustim (BdWi) beschäftigt sich fast seit einem Jahrzehnt mit
Bildungs- und Hochschulpolitik und war während seiner Studienzeit im Bonner
AStA im Referat für Hochschulpolitik aktiv. Derzeit promoviert er zum Thema
„Der Bildungsbegriff in den Medien“ an der Universität Siegen, wo er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich für Sprach- und Literatur- und
Medienwissenschaften arbeitet.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 30 Juni 2010, um 20:00 Uhr im
Hörsaal VIII (Hauptgebäude) staat. Der Eintritt ist frei.

Der Eintritt ist frei!

Donnerstag, 27. Mai 2010

Donnerstag, 6. Mai 2010

Mehrere Tausend Jugendliche demonstrieren in Düsseldorf

Auf der Bildungsstreik-Demonstration am gestrigen Mittwoch, 5. Mai 2010, haben in der Landeshauptstadt Düsseldrof tausende Jugendliche gegen das derzeitige Bildungssystem demonstriert.
Es war eine schöne Demonstration bei tollem Wetter :)

Bericht in der Tagesschau

Donnerstag, 15. April 2010

AM 22.04 IST BILDUNGSSTREIK

Der Bildungsstreik geht in die nächste Runde. Kurz vor den NRW-Wahlen wird es landesweit am 22.04 einen dezentralen Aktionstag geben, um auf die eklatanten Missstände im Bildungssystem aufmerksam zu machen.
Egal ob Anwesenheitszwang, Prüfungsbelastung oder Studiengebühren - es gibt genug Gründe, um am 22. April, also nächsten Donnerstag, auf die Straße zu gehen und seine Vorlesungen demonstrativ blau zu machen!

Demo am
22.04.10 9:30 Uhr ab Kaiserplatz (direkt neben der Hofgartenwiese)!!!

Mobilisiert selber kräftigt und sagt in euren Vorlesungen und Seminaren Bescheid, dass wir kurz vor der Wahl ernsthafte Chancen haben einzugreifen. Studiengebühren kann man abwählen, das hat Hessen gezeigt!!!

Donnerstag, 4. Februar 2010

Senat setzt klares Zeichen gegen Studierende

Bei der heutigen Senatssitzung setzte der Senat der Universität Bonn ein klares Zeichen gegen das Interesse der Studierenden die Studiengebühren abzuschaffen. Er lehnte den Antrag Möglichkeiten eines Austritts aus den Studiengebühren zu erarbeiten - ein schon nicht gerade bindender Auftrag - fast einstimmig ab! Damit zeigte er seinen Unwillen ernsthaft an der Abschaffung der Studiengebühren zu arbeiten, unter Angabe fadenscheiniger Begründungen.
Heute hatte der Senat die Möglichkeit ein Zeichen des Willens an die Studierenden auszusenden, lies diese Chance allerdings ungenutzt. Die OL:B! bedauert dies sehr!

Zudem war die Behandlung der studentischen Zuhörer die an der Senatssitzung teilhaben wollten mehr als fragwürdig. Zahlreiche Studierende wurden an der Tür zum Festsaal abgewiesen und durften die öffentliche Sitzung nicht besuchen. Dabei wäre noch genügend Platz gewesen.
Auch dies zeugt eher von Abschottung als von Kooperationsbereitschaft!

Die OL:B! würde sich wünschen, wenn der Senat als Entscheidungsgremium der Universität Bonn die studentischen Interessen ernst nehmen würde und Mut in der Umsetzung der Forderung einer gerechten Universität ohne Studiengebühren beweisen würde! Wenn die Leitung der Universitäten mit den studentischen Protesten Hand in Hand gehen würden wäre dies ein wirkungsvoller Weg.
Aber scheinbar stehen Abschottung und Verwaltung von Posten über dem Mut für Veränderungen zu kämpfen!

Die OL:B! fordert den Senat auf dieses Verhalten zu ändern!